Medieninformation vom 04.02.2021:
Frauen Union Saar:
NEIN zu Genitalverstümmelung
Anlässlich des Internationalen Tags gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar macht die Frauen Union Saar auf das Schicksal von Frauen und Mädchen aufmerksam, die von Genitalverstümmelungen betroffen sind.
Nach einer Definition der WHO versteht man unter weiblicher Genitalverstümmelung jede nichttherapeutische, zum Beispiel religiös oder kulturell begründete, teilweise oder vollständige Entfernung oder Verletzung der weiblichen äußeren Genitale. Es gibt verschiedene Formen von Genitalverstümmelung, die je nach Land und Region ab dem Säuglingsalter bis ungefähr zum 14. Lebensjahr durchgeführt werden. Nach Angaben von UNICEF sind weltweit ca. 125 Millionen Frauen und Mädchen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen, vor allem in Ägypten, Eritrea, Somalia, Nigeria und Irak. Aber auch in Deutschland sind Mädchen und Frauen dem Risiko ausgesetzt, heimlich in Deutschland oder im Ausland an ihren Genitalien verstümmelt zu werden.
Die Vorsitzende der Frauen Union Saar, Anja Wagner-Scheid, ist selbst lange Mitglied bei (I)NTACT e.V., einer Hilfsorganisation, die sich für das Recht von Mädchen und Frauen auf einen intakten Körper einsetzt. Der Verein, der 1996 in Saarbrücken gegründet wurde, kämpft seit über zwanzig Jahren gegen die grausame Tradition der weiblichen Genitalverstümmelung.
„Viele Mädchen und Frauen aus bestimmten Kulturkreisen denken, dass sie erst nach einer Beschneidung vollwertige Mitglieder der Gesellschaft seien, nur beschnittene Mädchen seien heiratsfähig. Hier bedarf es verstärkter Aufklärungsarbeit. Die Frauen Union Saar setzt sich für den Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung ein und hat hierfür eine eigenen Flyer „STOP - Keine Gewalt gegen Frauen“ entwickelt. Auch Kinderärztinnen und -ärzte, Gynäkologinnen und Gynäkologen sowie Hebammen und medizinische Fachkräfte sollen für die Situation der Frauen und Mädchen sensibilisiert werden. Es muss alles dafür unternommen werden, diese unmenschliche “Tradition “ der Genitalverstümmelung zu beenden“, so Anja Wagner-Scheid.
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