FU Saar: Pressemitteilung vom 10.06.2021 - Gleichstellung von Frauen...

10.06.2021

...und Männern ist unser Ziel - Digitalisierung spielt dabei eine zentrale Rolle

Die Landesvorsitzende der Frauen Union (FU) Saar und stv. FU-Bundesvorsitzende Anja Wagner-Scheid erklärt anlässlich des gestrigen Beschlusses der Bundesregierung zum 3. Gleichstellungsberichts:

„Der Bericht zeigt, dass Mikrochips, Apps und weitere technische Neuerungen nahezu ausschließlich von Männern entwickelt werden und damit eine weibliche Sicht außen vor bleibt. Der Bericht macht zudem einen äußerst geringen Frauenanteil in der Techbranche sichtbar. So stehen lediglich 16% Frauen 84% Männern gegenüber, was einen Kulturwandel in der Digitalwirtschaft erforderlich werden lässt. Weiterhin verweist die Sachverständigenkommission auf die Notwendigkeit, dass Frauen eine bessere Unterstützung erhalten, damit sie im Digitalbereich gründen. Hier sollen entsprechende Strategien und Projekte Wege ebnen. Das Internet bedarf zudem mehr Vielfalt und weniger Stereotypen. Im Kontext der sexualisierten Gewalt im Netz erweist es sich, dass es zumeist Frauen sind, die zu Opfern digitaler Gewalt gemacht werden. So fordert die Kommission deshalb positive Vorbilder und geschützte Räume, in denen Menschen sich frei und unabhängig bewegen können. Der Einsatz algorithmischer Systeme und die Nutzung von Daten und deren Bedeutung für unsere private wie auch berufliche Lebenswirklichkeit, ist längst nicht mehr von der Hand zu weisen. Indem wird sich auch die Geschlechterfrage noch einmal neu stellen. Denn durch bspw. diskriminierende Algorithmen oder Datensätze könnte die Ungleichheit der Geschlechter weiter ansteigen. Welche Auswirkungen (Chancen und Risiken) die Digitalisierung auf die Geschlechterverhältnisse haben wird, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht vollends absehbar.

Der 3. Gleichstellungsbericht der Bundesregierung zeigt jedoch einmal mehr, dass Digitalisierung kein neutraler Prozess ist. Hier bedarf es neben einem geschlechtergerechten Zugang auch gleichermaßen dieselben Verwirklichungschancen im Sinne von gerechten Möglichkeiten der Nutzung und Gestaltung. Ich halte es daher für unabdingbar, Ungleichdynamiken durch eine frühzeitige, kluge Regulierung entgegenzuwirken, so dass Frauen ebenso zu Gestalterinnen und Wegbereiterinnen der Digitalisierung werden! Denn die Gleichstellung von Frauen und Männern sichert Gerechtigkeit und ist sowohl Voraussetzung als auch Motor für Fortschritt und damit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“